Im Curriculum der Ausbildung werden die Standards des Bundesverbandes Mediation e.V. (BM) und insbesondere die Anforderungen, die aufgrund des Mediationsgesetzes bestehen bzw. zu erwarten sind*, berücksichtigt.
Mit 270 Stunden Umfang (240 Stunden Präsenzunterricht während 10 Wochenendblöcken à 3 Tagen und 30 Stunden Intervisions-/Kleingruppenarbeit) geht die Ausbildung weit über den von Mediationsgesetz und Ausbildungsrichtlinien der maßgeblichen Verbände geforderten Umfang hinaus.
Die Ausbildung gehört zu den 45 von 145 getesteten, die das Anforderungsprofil der Stiftung Warentest erfüllen.
Sie beinhaltet eine Grundausbildung von 120 Stunden, die beiden vertiefenden Schwerpunkte „Mediation in Organisationen/Arbeitswelt“ und "Familienmediation" sowie ein Modul zum Thema Marketing für MediatorInnen umfassen zusammen ebenfalls insgesamt 120 Stunden.
Begleitende Supervision und Intervision unterstützen die persönliche Reflektion und die praktische Mediationstätigkeit.
Ziel der Ausbildung
ist der Erwerb fachlicher, methodischer und persönlicher Kompetenzen zur Durchführung von Mediationsverfahren in unterschiedlichem Kontext und mit zwei oder mehr Personen als Konfliktbeteiligten, sei es als freiberufliche/r oder betriebsinterne/r Mediator/in in allen Bereichen der Wirtschaft, Verwaltung oder im sozialen Kontext. Neben der Anwendung der einzelnen Mediationstechniken steht auch die Steigerung der eigenen Kompetenz und Sozialkompetenz, wie auch der Zugang zum eigenen Potential, zur eigenen Kreativität und zum Entwickeln des eigenen Mediationsstils im Vordergrund.
Inhalte der Grundausbildung
- Grundlagen des Mediationsprozesses
- Phasen der Mediation und Verfahrensgestaltung
- Rolle und Haltung der MediatorInnen
- Rolle des Mediationsverfahrens im Kontext des Konflikts und in Abgrenzung zu anderen Verfahren
- Gesprächsführung und –techniken
- Kreative Interventionen und Fragen
- Verhandlungstechniken
- Konflikttheorie (Konfliktanalyse, Konfliktdynamik, Eskalationsstufen, etc. ...)
- Deeskalation (Techniken in der Gesprächsführung, Möglichkeiten des Settings und des Verfahrensdesigns)
- Recht der Mediation und Bedeutung des Rechts in den Mediationsfeldern
- Gruppenmediation und Konfliktcoaching
- Grenzen in der Mediation und Möglichkeiten des Umgangs damit
- Persönliche Kompetenzen, Haltung, Selbstverständnis und Grenzen
- Dokumentation
Inhalte der Schwerpunktbereiche
Familie
- Muster und Dynamiken in Familienkonflikten
- Besonderheiten in eskalierten Trennungs-/Scheidungssituationen (Trennungsverläufe, Krisensituationen und Bewältigungsverhalten, ...)
- Möglichkeiten und Grenzen der Einbeziehung und Berücksichtigung der betroffenen Kinder
- Berücksichtigung des Kinderschutzes
- Verfahrensweisen und Kooperation im Kontext institutioneller Begleitung konflikthaften Familiensituationen (Jugendamt, Beratungsstellen, Verfahrensbeistände, anwaltliche Vertretung, ...)
- Familienrechtliche Grundlagen
Arbeitswelt
- Interne und externe Mediation in Organisationen
- Wirkung von Organisationsstrukturen auf Konfliktsituationen
- Auftragsgestaltung, Vertraulichkeit und Strukturverantwortung
- Einzelgespräche
- Berücksichtigung der Hierarchie- und Kompetenzebenen
- Besonderheiten bei Mobbingstrukturen
- Rückkopplungsprozesse an Leitungsstrukturen
- Übergänge und Abgrenzung zu Organisationsentwicklung
Begleitende Supervision, Intervision und auch Gruppenarbeit zwischen den Ausbildungsblöcken sichert eine kontinuierliche reflektierte Erarbeitung der Kompetenzen als MediatorIn.
Lehr- und Lernmethoden
- Theorieinput per Lehrgespräch und Textarbeit
- Arbeit in Gruppen und Diskussionen
- Praktische Übungen/Rollenspiele und deren Auswertung,
- Supervision
- Regelmäßige Mitarbeit in Intervisions- und Kleingruppen (30 Stunden)
- Neben dem mediationsspezifischen Fachwissen ist die Ausbildung explizit geprägt von Methoden, Sichtweisen und Haltungen aus dem NLP und dem systemischen Arbeiten.
Zur Souveränität im Umgang mit Mediationsprozessen bedarf es einer intensiven Auseinandersetzung mit den eigenen Sozialkompetenzen und Erfahrungen im Umgang mit Veränderungsbedarfen.
Die Bereitschaft dazu und eigene Fallbeispiele aus Ihrem Alltag einzubringen, zu reflektieren und zu bearbeiten, ist eine Voraussetzung für die Teilnahme.
Entscheidungsmodul
Das erste Modul der Ausbildung dient als 'Entscheidungsmodul'. Wenn Sie danach an der Ausbildung nicht teilnehmen möchten, können Sie ohne weiteres vom Vertrag zurücktreten. Sie zahlen dann nur den auf das erste Modul entfallenden Betrag. Weitere Verpflichtungen entstehen Ihnen durch den Rücktritt nicht.
Beachten Sie dazu auch die Regelungen im Ausbildungsvertrag.
Zertifikat
Die Maßnahme endet mit einem Zertifikat, das Umfang und Inhalte der Ausbildung widerspiegelt.
Voraussetzung für die Zertifikatsübergabe ist
- die regelmäßige Teilnahme an allen Präsenzwochenenden,
- Teilnahme an insgesamt 30 Stunden Kleingruppenarbeit zwischen den Ausbildungswochenenden,
- Fertigstellung und Präsentation einer Projektarbeit
- Akquisition und Mediation von zwei realen Konfliktfällen, deren Dokumentation und Supervision oder Intervision
Fehlzeiten an den Präsenzwochenenden von max. 2 Stunden je Wochenende beeinträchtigen die Zertifikatsvergabe nicht. Darüber hinaus gehende Fehlzeiten sind durch Teilnahme an späteren Ausbildungsgängen nachzuholen.
Ist eine oder sind mehrere der genannten Voraussetzungen für die Zertifikatsvergabe nicht erfüllt, so erhält der/die Teilnehmer/in zunächst eine Teilnahmebestätigung. Das Zertifikat wird ausgehändigt, sobald alle Voraussetzungen nachträglich erfüllt wurden.
Zugangsvoraussetzungen
Eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Studium und/oder adäquate Berufserfahrung.
Persönliches Gespräch: Ihre Motivation und Erwartung, bisheriger Werdegang, Weiterbildungen etc. Sie haben die Möglichkeit, Ablauf der Ausbildung und Arbeitsweise mit Ihren Erwartungen abzugleichen
Zusatznutzen
Unseren Teilnehmern bieten wir die Möglichkeit, die absolvierte Ausbildung in einem späteren Ausbildungsgang als Begleiter kostenfrei zu wiederholen.
Für ausgebildete Mediatoren bieten wir regelmäßige Trainingsabende an. Hier haben Sie Gelegenheit Ihre Fertigkeiten aufzufrischen oder zu perfektionieren oder auch neue Techniken kennen zu lernen. Auch wenn Sie selbst noch wenig Mediationsaufträge haben, bleiben Sie mit diesen Trainings doch am Ball. Unsere AbsolventInnen nehmen an diesen Trainings zum ermäßigten Preis teil.
*Information
In Folge des Mediationsgesetzes wird eine Rechtsverordnung erlassen werden, die die Minimalanforderungen der Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoren beschreibt. Die von ZMKD angebotene Ausbildung berücksichtigt die vom entsprechenden Arbeitskreis des Bundesministeriums für Justiz bereits entworfenen Ausbildungsinhalte und -Umfang. Mit Absolvierung der Ausbildung und Erlass der Verordnung sind die Teilnehmer also voraussichtlich berechtigt, sich ohne weiteres „zertifizierte/r Mediator/in“ zu nennen.
Darüberhinaus besteht die Möglichkeit, die Anerkennung durch den Bundesverband Mediation e.V. (BM) zu beantragen. Dazu sind weitere Nachweise zu erbringen, die nicht Bestandteil dieser Weiterbildung sind. Diese ergeben sich aus den Standards und Ausbildungsrichtlinien des BM.
Zielgruppe
Termine
Fr 10:00 bis 18:00 Uhr
Sa 09:30 bis 18:00 Uhr
So 09:30 bis 17:00 Uhr
Ort
Räcknitzhöhe 35a
01217 Dresden